Theater, Museum, Stadtinformation und Gastronomie – bis Ende 2022 entsteht in Parchim direkt an der Elde ein neues Kulturzentrum für den gesamten Landkreis Ludwigslust-Parchim / Landrat Sternberg freut sich über das Bekenntnis des Landes zur Kulturmühle. Mecklenburgisches Staatstheater, Museum, Stadtinformation der Stadt Parchim und ein gastronomisches Angebot. Kurzum: Ein neues kulturelles Zentrum entsteht in den kommenden Jahren in der Kreisstadt Parchim. Die sogenannte Kulturmühle ist dabei mehr als nur ein Theater – sie kombiniert mehrere Bereiche und fördert in ihrer Ausstrahlung die Attraktivität der Kreisstadt Parchim und des gesamten Landkreises.
Eldemühle vor der Sanierung
Landrat Stefan Sternberg: „Wir werden im Laufe des Jahres mit dem Projekt Kulturmühle gut vorankommen. Mit der Stadt Parchim und dem Land als Partner werden wir das ambitionierte Projekt in den kommenden Jahren gemeinsam umsetzen.“
Das laufende Ausschreibungsverfahren zeigt bereits, dass die anfangs veranschlagten Baukosten nicht ganz ausreichen werden, um das denkmalgeschützte Gebäude der einstigen Getreidemühle an der Elde vollumfänglich zu sanieren und für die geplanten Zwecke herzurichten. „Wir haben jetzt einen Planungsstand erreicht, der belastbare Zahlen liefert“, so Landrat Sternberg. Aufgrund den am Markt tatsächlich erzielbaren Preisen liegen die Kosten knapp sieben Millionen Euro höher als bisher veranschlagt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 39,9 Millionen Euro, einschließlich der gesamten Gebäudeausstattung, die bislang nicht beziffert war. Gut 15,5 Millionen Euro Fördermittel werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern für das Vorhaben in Aussicht gestellt. „Es freut mich besonders, dass sich das Land zur Kulturmühle bekannt hat und weiterhin bekennt“, so Landrat Sternberg.
Der bereits bestehende Kooperationsvertrag zwischen dem Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Stadt Parchim bezüglich der Aufteilung der Baukosten wird derzeit überarbeitet. Über die Änderung des Kooperationsvertrages werden Stadtvertretung und Kreistag auf ihren jeweiligen Sitzungen am 28. Mai und 4. Juni 2020 befinden. Dann wird der Kreistag auch über einen Nachtragshaushalt zur Absicherung der voraussichtlichen Mehrkosten beraten.
Die ehemalige Eldemühle wurde als Backsteinhaus im Jahr 1880 direkt an der Elde gebaut. Die fünf- bis sechsgeschossige Mühle wurde auf Pfählen errichtet, steht aber seit dem Einstellen des Mühlenbetriebes im Jahr 2008 leer. Gemeinsam wollen Kreis, Stadt und Land der denkmalgeschützten Industriebrache wieder Leben einhauchen. Ende 2022, Anfang 2023 wird es dann in der Kulturmühle auf den einzelnen Etagen Theater, Museum, Stadtinformation und Gastronomie geben – ein Haus mit Leuchtturm-Funktion über die Grenzen des Landkreises hinaus.
„Wir schlagen mit diesem ambitionierten Projekt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen füllen wir ein leerstehendes Industriedenkmal wieder mit Inhalt, zum anderen haben wir in der Kreisstadt wieder ein Theater mit einer Bühne“, sagt Landrat Sternberg. Bis 2014 befand sich die Spielstätte des Jungen Staatstheaters in der Blutstraße in Parchim. Dann wurde das Gebäude wegen Baufälligkeit geschlossen. Seither arbeiten Landkreis, Stadt, Land und Theater an einer Lösung.